F1 Data Analysis | Der Kampf hinter Verstappen wird in Zandvoort ausgekostet

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F1 Datenanalyse | Kampf hinter Verstappen in Zandvoort
27. August 2023 ab 12:53
  • Tim Kraaij

Max Verstappen startet beim Großen Preis der Niederlande von der Pole Position und ist natürlich der große Favorit auf den Sieg. Hinter ihm wird es spannend. Lando Norris und George Russell werden auf einen Podiumsplatz hoffen, aber auch hinter ihnen stehen Männer, die eine starke Rennpace gezeigt haben.

Warum Verstappen der Favorit in Zandvoortist

Quelle: FIA

Aufgrund der abtrocknenden Bedingungen war das Qualifying am Samstag ein echter Test für Teams und Fahrer. Verstappen schaffte es zum neunten Mal in dieser Saison, die Konkurrenz über eine Runde zu übertrumpfen.

Normalerweise hat Verstappen nur am Start mit der Konkurrenz zu kämpfen. Dort haben Norris und Russell die größte Chance, die Führung zu übernehmen. Ansonsten ist es unwahrscheinlich, dass sie Verstappen wiedersehen. Verstappen fuhr am Freitag einen sehr starken Long-Run auf dem weichen Reifen. Verstappen fuhr einen starken Stint, in dem er dreimal 1.15.8 und eine langsamste Runde von 1.16.6 fuhr. Der Reifenabbau auf der Strecke von Zandvoort war nicht allzu schlimm.

Wer sind Verstappens größte Rivalen?

Wenn wir die Pace seiner engsten Konkurrenten vergleichen, fällt auf, dass sie sehr nah beieinander liegen. Verstappen ist der Einzige, der konstant zwischen 1,15 und 1,16 tief fährt, während Norris, Russell und Alonso eher im mittleren 1,16er Bereich liegen.

Wie Verstappen fuhr auch Norris seinen Long Run auf dem weichen Reifen und kam nicht an die Bestzeit des Niederländers heran. Norris' Unterschied ist mit fast einer Sekunde größer. Während Norris mit einer 1.16.1 startet und mehrere niedrige 1.16er fährt, beendet er seinen Stint mit 1.17.1 und 1.16.7. Also ein Unterschied von etwa einer Sekunde.

Wie Norris fuhr auch George Russell einen langen Run auf dem weichen Reifen. Die beiden Briten werden am Sonntag gleichauf sein. Russell fuhr mit 1.15.9 eine etwas schnellere schnellste Runde, fiel aber auf der anderen Seite schneller in hohe 1.16er Zeiten zurück. Bei McLaren ist man jedoch überzeugt, dass die Konkurrenz weniger vom Reifenverschleiß betroffen ist.

Dann, die Überraschung im Qualifying: Alexander Albon. Kann er im Rennen mit den Top Drei mithalten? Wahrscheinlich nicht. Albon fuhr einen langen Run auf dem Medium-Reifen und ist sowohl bei den Zeiten als auch beim Reifenverschleiß nicht in der Nähe der Top Drei. Das ist vielleicht auch ein bisschen zu viel verlangt. Albon fährt eine Bestzeit von 1.16.3 und schießt schnell in den Bereich der 1.16er und sogar noch weiter in den Bereich der 1.17er. Albons Höchstgeschwindigkeit könnte noch eine Waffe sein, aber dazu später mehr.

Der letzte in der Reihe ist Fernando Alonso. Er fuhr einen langen Run auf dem harten Reifen und erzielte damit überraschend gute Zeiten. Mit den Updates für den Aston Martin schien nichts nicht zu stimmen. Der Spanier fuhr eine 1.16.3 als schnellste Zeit und fiel nicht weiter als bis auf eine 1.16.9 zurück. Der Reifenverschleiß bei Aston Martin hat sich das ganze Jahr über bemerkbar gemacht und könnte in Zandvoort eine große Waffe sein.

Höchstgeschwindigkeit als Waffe von Red Bull Racing

Hier wird das Tempo der führenden Konkurrenten verglichen. Von den Ferraris ist an diesem Wochenende nichts zu sehen, und sowohl Carlos Sainz als auch Charles Leclerc werden nicht viel Selbstvertrauen vom Freitag mit ins Rennen nehmen. Dahinter liegen jedoch Sergio Perez und Oscar Piastri, die angesichts des Tempos ihrer Teamkollegen nach vorne schauen werden. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 326 km/h im Qualifying sollte das für Perez durchaus machbar sein.

Diese Höchstgeschwindigkeit von Red Bull Racing wird auch in Zandvoort eine Waffe sein, mit der das Team angreifen und verteidigen kann. Verstappen, der in seinem Qualifikationslauf in der Speed Trap 327 km/h erreichte, hat damit einen großen Vorsprung vor Norris und Russell. Norris kam nicht weiter als 319,7, und Russell erreichte 318 km/h.

Norris und Russell liegen in allem dicht beieinander, so dass das Überholen auf der Strecke sehr schwierig sein wird. McLaren und Mercedes müssen in diesem Duell den Unterschied machen, vor allem bei den strategischen Entscheidungen, um einen Podiumsplatz zu erreichen. Ein Podium für dieses Duo ist plausibel, mit Albon als Puffer hinter den beiden Briten.

Der Albon-Zug

Albon hat zwar nicht das Tempo der Männer vor ihm in der Startaufstellung, aber er hat die Höchstgeschwindigkeit (321 km/h), um die anderen Konkurrenten hinter sich zu halten. Fernando Alonso erreichte im Qualifying eine etwas höhere Höchstgeschwindigkeit als Albon (322), aber reicht das, um auf dem engen Circuit Zandvoort zu überholen? Wahrscheinlich nicht.

Auch Perez und Piastri haben das gleiche Problem. Perez hat immer noch den Vorteil eines besseren Autos und einer höheren Höchstgeschwindigkeit, aber das Überholen in Zandvoort bleibt schwierig. Der Mexikaner muss auf eine strategische Meisterleistung von Red Bull hoffen, um hier noch auf das Podium zu kommen.

Angesichts der Wettervorhersage könnte es aber auch andersherum laufen. Regen liegt schon das ganze Wochenende auf und um die Strecke herum in der Luft und wird auch vor dem Grand Prix vorhergesagt. Wenn es bereits trocken ist, kann das Wetter jederzeit umschlagen. Dann kommt es darauf an, wer damit am besten umgehen kann und wie schnell das Setup im Regen ist. Im dritten Freien Training schien vor allem Norris (10. Platz) mehr Probleme damit zu haben als seine Konkurrenten. Verstappen führte das Training an, Russell wurde Zweiter und Perez landete auf Platz 3.

In dieser Hinsicht könnte das Training auf dem Circuit Zandvoort in beide Richtungen gehen. Wenn es trocken bleibt, wird der Kampf um das Podium in der Boxengasse entschieden, und Russell und Norris scheinen neben Verstappen die Favoriten für einen Podiumsplatz zu sein. Wenn es vor oder während des Rennens regnet, kann es wie immer in beide Richtungen gehen und es wird auf die Gelassenheit eines Fahrers unter Druck, die richtigen Entscheidungen eines Teams und oft auch auf ein bisschen Glück oder Pech ankommen.

Langstrecken-Pace Großer Preis der Niederlande

Verstappen (S)Norris (S)Russell (S)Albon (M)Alonso (H)
1.15.81.16.11.16.21.16.51.16.5
1.16.11.16.51.16.21.16.51.16.3
1.15.81.16.91.15.91.16.31.16.9
1.16.31.16.21.16.71.16.71.16.3
1.15.81.16.21.17.11.16.61.16.5
1.15.91.16.41.16.71.16.71.16.4
1.16.11.16.21.16.91.17.11.16.8
1.16.61.17.11.16.51.17.2 
1.16.31.16.7 1.16.9 
1.16.4  1.16.9 
   1.17.2